Fahrradtour an der israelischen Nordküste ab Nahariya

Höhlen, Grotten und Lagunen

… all das hält die israelische Nordküste bereit. Direkt an der libanesischen Grenze gelegen, handelt es sich beim Achziv-Nationalpark und Rosch HaNikra um außergewöhnlich schöne Orte, die einfach und nachhaltig von Reisenden erreicht werden können, nämlich mit der Bahn und dem Fahrrad. Wenn ihr also auf der Suche seid nach einem Ausflug mit Bahn und Rad zum Achziv-Nationalpark und Rosch HaNikra, der sich auch für Familien eignet, dann werdet ihr hier fündig.

Vorgeschlagener Tagesplan

1. Fahrräder abholen

Sucht euch einen Verleihservice für Fahrräder aus, der sich für euch eignet. Beispielsweise könnt ihr Räder bei Pole Position Tel Aviv im Zentrum der Stadt leihen, aber ihr habt natürlich die Wahl. Zieht dabei in Betracht, zu welchen Konditionen die Räder verliehen werden, wie weit das Geschäft von eurer Unterkunft entfernt ist und welche Art von Fahrrad ihr gern mieten möchtet. Während Klappräder leicht im Zug zu transportieren sind, versprechen E-Bikes eine etwas entspanntere Fahrt. Wenn ihr eher zu den sportlichen Off-Road-Radlern gehört, ist hingegen ein Mountainbike genau das richtige. Vergesst außerdem nicht, euch auch ein Schloss und einen Helm zu leihen!

Ihr müsst natürlich nicht von Tel Aviv aus starten, denn für diese Tour könnt ihr Züge aus dem ganzen Land nehmen. Beispielsweise könntet ihr eine IsraelRail Tour in Akko oder Haifa mit der Radtour verbinden, um den Norden Israels bestmöglich und nachhaltig kennenzulernen.

Zusatzinformation: Israel hat eine sehr strenge Gesetzgebung, was E-Bikes angeht. Entsprechend müssen Fahrer*innen mindestens 16 Jahre alt sein und einen Führerschein besitzen. Außerdem sind Helme verpflichtend.

Profitipp: Wenn ihr euren Tagesausflug bereits früh am Vormittag beginnen möchtet, dann holt die Fahrräder am besten schon am Vortag ab. Damit könnt ihr den nächsten großen Bahnhof – entweder HaHagana, HaShalom, Savidor Centre oder Tel Aviv University – von eurer Unterkunft aus ganz einfach am Morgen mit dem Rad erreichen und damit Zeit sparen. Aber Vorsicht, der Verkehr in Tel Aviv ist „Balagan“, wie man auf Hebräisch sagt: Chaos.

 

2. Nimm den Zug nach Nahariya

Mit dem Zug von Tel Aviv gen Norden nach Nahariya, was zurzeit die nördlichste Zugstation des Landes ist, fährt man weniger als 2 Stunden.

Hier ist alles, was ihr wissen müsst: 

• Klappräder mit einem Raddurchmesser von weniger als 20″ können zu jeder Tageszeit im Zug transportiert werden
• Klappräder mit einem größeren Raddurchmesser sowie normale Fahrräder dürfen zu folgenden Zeiten im Zug mitgenommen werden: Sonntag – Donnerstag 9 – 15 Uhr und 19 – 6 Uhr, zu jeder Zeit am Freitag, aber nicht am Samstagabend
• Mehr Informationen findet ihr bei Israel Railways

 

3. Radelt zum Achziv-Nationalpark

Nachdem ihr am Hauptbahnhof von Nahariya ausgestiegen seid, erwartet euch eine entspannte Radstrecke von 6 Kilometern entlang der Küste. Wir empfehlen euch, vom Bahnhof aus die Hauptstraße gerade hinunter zum Strand zu fahren. Wenn ihr mit Kindern unterwegs seid, ist dieses Stück Stadtverkehr zu Fuß wohl sicherer. Aber sobald ihr das Wasser erreicht, wird die Strecke sehr ruhig und der Familienspaß kann beginnen!

Nach knapp 30 Minuten Fahrt erreicht ihr den Nationalpark, den man bereits vom Fahrrad aus sehen kann, genau wie den weißen Kalkstein von Rosch HaNikra. Den Park erkundet man am besten zu Fuß. Ihr könnt also die Räder vor dem Eingang anschließen, spazieren und in einer der geschützten Lagunen schwimmen gehen. Obwohl die Versuchung zum Schwimmen bereits auf dem Weg hierher sehr groß sein kann, raten wir davon ab. Die Strömung kann sehr stark sein und einmal allein im offenen Meer wird die Rückreise schwierig.

Im Achziv-Nationalpark gibt es ein Café für Kaffee, Snacks und mehr, weshalb sich dieser Ort perfekt für ein spätes Frühstück oder eine frühe Mittagspause eignet. Erfrischt euch nach dem Fahrradfahren, entspannt in der Sonne und genießt die harmonische Atmosphäre.

Informationen: Achziv-Nationalpark

• Eintrittsgeld: Erwachsene: 35 NIS, Kinder: 21 NIS, Studierende: 30 NIS, zusätzliche Ermäßigungen für Gruppen
• Öffnungszeiten: 
  • Sommerzeiten
    • Samstag bis Donnerstag: 8 – 17 Uhr
    • Freitags und Vorabende von Feiertagen: 8 – 16 Uhr
  • Winterzeiten
    • Samstag bis Donnerstag: 8 – 16 Uhr
    • Freitag und Vorabende von Feiertagen: 8 – 15 Uhr
• Der letzte Einlass ist eine Stunde vor Schließzeit. Die Öffnungszeiten können sich ändern. Mehr Informationen gibt es auf der Website der Israelian Park Authority

 

4. Radstrecke nach Rosch HaNikra

Die Radtour vom Achziv-Nationalpark bis Rosch HaNikra ist ebenfalls eine entspannte und ruhige, ca. 20-minütige Strecke entlang der Küste auf knapp 5km. Einige Teile der Straße sind etwas eingesandet, was diesen Abschnitt zu einem kleinen, spaßigen Abenteuer macht.

Die Straße verläuft weiterhin parallel zum Strand, auch wenn eure Navigationsapp eventuell etwas anderes vorschlägt, nämlich die Landstraße Nr. 4. Davon raten wir ab, da Fahrradfahren auf der Straße in Israel gefährlich sein kann und es in diesem Fall wirklich nicht nötig ist. The Straße am Strand endet vor dem Ausgang von Rosch HaNikra, allerdings ist der Eingang auf der Anhöhe darüber. Hier habt ihr zwei Optionen:

1. Ihr könnt die Räder am Zaun vor dem Ausgang anschließen und nach oben laufen. Der Weg beginnt an der Straße, von der ihr gekommen seid, also: Rad anschließen, umdrehen und zurücklaufen. Nach einigen Metern nehmt ihr die Treppe auf der linken Seite nach oben, die ist nicht zu verpassen. Die Anstrengungen ist der Fußweg in jedem Fall wert, denn unterwegs hat man einen wunderschönen Blick auf die Küstenlinie. Profitipp: Der Wanderweg nach oben teilt sich entzwei und da der linke Weg in der Müllgrube einiger Besucher*innen endet, empfehlen wir euch den rechten Zweig.
2. Alternativ ist es möglich, ein kleines Stück entlang der Straße Nr. 4 bis zum Eingang zu radeln. Radfahren bergauf ist anstrengend? Wissen wir. Aber den Rückweg bergab herunterfegen nicht, richtig?

Beim Ticketkauf wird ein optionaler Audioguide angeboten, von dem ihr unterwegs eine Menge spannender Einblicke bekommen könnt zur Geologie, Geschichte und Fauna in Rosch HaNikra. Der Audioguide muss anschließend wieder oben beim Eingang zurückgebracht werden, weshalb ihr wieder ein Stück zurück zum Rad laufen müsst, falls ihr euch für Option Nr. 1 entschieden habt. Alternativ, wenn ihr den Audioguide nicht in Anspruch nehmt, könnt ihr direkt zum Ausgang gehen, wo das Rad steht. Nach oben und unten kommt man in Rosch HaNikra übrigens mit der Seilbahn. Aufregend, oder?

Profitipp: Egal, wofür ihr euch entscheidet: Verpasst nicht die libanesische Grenze! Lauft einfach vorbei am Ticketshop bis zum Grenzzaun. An der Wand findet ihr eine Malerei, die euch die jeweilige Distanz und Richtung nach Jerusalem und Beirut zeigt. Das ist übrigens zurzeit die größtmögliche Nähe zum Libanon von Israel aus, da die Grenze geschlossen ist.

Weder die libanesische Grenze noch die Seilbahn sind jedoch die Hauptattraktionen in Rosch HaNikra, dem einzigen Ort in Israel, wo Meer und Berge aufeinandertreffen. Eigentlich ist er nämlich bekannt für seine beeindruckenden Grotten. Kaum vorzustellen, dass das friedliche, klare, blaue Wasser den Sandstein nach Jahrtausenden bis zu einer Höhe von 16m ausgehöhlt hat! Mittlerweile kann man durch die Grotten laufen und wenn ihr Glück habt, seht ihr vielleicht einige der heimischen Fledermäuse oder seltene Meeresschildkröten. Der gesamte Besuch, einschließlich der Seilbahnfahrten nach oben und unten, dauert ungefähr 1,5 Stunden.

Informationen: Rosch HaNikra

• Eintrittsgeld: Erwachsene: 49NIS, Ermäßigung: 39NIS (nicht für Studierende), Audioguide: 14NIS
• Öffnungszeiten: 
  • Wochentage (Sommer): 9 – 18 Uhr
  • Wochentage (Winter): 9 – 16 Uhr
  • Freitag + Vorabende von Feiertagen: 9 – 16 Uhr
  • Samstag + Feiertage: 9 – 17 Uhr
• Informationen können sich ändern. Für mehr Informationen, siehe Rosch HaNikras Website

5. Zurückradeln nach Nahariya

Wenn ihr Rosch HaNikra erkundet habt, wird es Zeit für die Rückfahrt zum Bahnhof auf der gleichen Strecke. Wenn euch langweilig wird, könnt ihr die leeren, geraden und glatten Straßen nutzen, um ein wenig Freihandfahren zu üben. Vielleicht habt ihr sogar noch etwas Zeit für einen zweiten Stopp im Achziv-Nationalpark für eine kleine Nachmittagserfrischung im Wasser! Außerdem, wenn es spät genug ist, geht die Sonne über dem Meer im Westen unter. Vor der Zugfahrt könnt ihr in Nahariya etwas essen, beispielsweise in einem der kleinen Geschäfte oder einer der vielen Bäckereien in Bahnhofsnähe.

Alternativen zum Reiseplan:

Je nachdem, wie viel Zeit ihr an jedem der Zwischenhalte verbringen wollt, könnt ihr den Ausflug mit Bahn und Rad zum Achziv-Nationalpark und Rosch HaNikra für einen halben bis zu einem ganzen Tag planen. Vergesst nicht, dass ihr morgens nicht vor 9 Uhr und abends nicht vor 19 Uhr mit dem Fahrrad im Zug unterwegs sein dürft. Daher würde es auch völlig ausreichen, gegen Mittag mit dem Zug zu starten, falls ihr länger schlafen oder lange frühstücken wollt.

Außerdem ist es möglich, diesen Ausflug zu verlängern, wenn ihr einige Tage Zeit mitbringt. Ihr habt Lust auf mehr Natur, mehr Meer und Schwimmen, bis die Haut faltig wird? Beim Achziv-Nationalpark gibt es ein wunderschönes Campinggelände, das dafür genau richtig ist. Von hier aus könnt ihr auch andere Aktivitäten unternehmen, beispielsweise eine Fahrt mit dem Kanu oder Buggy, eine Tauchstunde in Nahariya oder einen Ausflug zu den Keshet-Höhlen. Wie ihr seht, sind die Möglichkeiten endlos und die israelische Nordküste ist der ideale Ort für tolle Outdoor-Unternehmungen.